"Gemetzel" Premiere 31.07.2015 DIE NIBELUNGEN AUS DER SICHT EINES KINDES. DAS ERSTE MAL UNTER DER LEITUNG VON ERFOLGSPRODUZENT NICO HOFMANN.
Intendant Nico Hofmann und der Künstlerische Leiter Thomas
Schadt eröffnen ihre erste Spielzeit mit einer Uraufführung. In dem Stück
„Gemetzel“ von Albert Ostermaier wird die Nibelungengeschichte aus einer völlig
neuen Perspektive erzählt: Aus der Sicht von Ortlieb, des Sohnes von Kriemhild
und dem Hunnenkönig Etzel. Der Künstlerische Leiter Thomas Schadt,
Grimme-Preisträger und Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg, wird zudem
vor dem Wormser Dom inszenieren.
Mehrfach ausgezeichnete Film- und Fernsehschauspieler und
renommierte Theatergrößen sind bei den Nibelungen-Festspielen dabei: Die
„Bambi“- und „Lola“-Preisträgerin Alina Levshin als Kind Ortlieb, das
Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters Catrin Striebeck als Brünhild. Judith
Rosmair ist Kriemhild und aktuell an der Schaubühne Berlin. Aus mehr als 40
Film- und Fernsehproduktionen ist Markus Boysen bekannt, der den König Etzel
spielt. Max Urlacher ist Hagen und war bereits in „Operation Walküre –Das
Stauffenberg-Attentat“ an der Seite von Tom Cruise zu sehen. Maik Solbach,
derzeit am Schauspielhaus Hamburg unter der Intendanz von Karin Beier,
übernimmt die neue Rolle des Narren. Kriemhilds Brüder Gunter, Gernot und
Giselher werden gespielt von Holger Kunkel, Gabriel Raab und Peter Becker,
Dietrich von Bern von Heiko Pinkowski. Tom Radisch wird in der Rolle des Volker
von Alzey auf der Bühne stehen und Marion Breckwoldt als Zofe. Als Erzähler ist
Radu Cojocariu mit dabei.
Intendant Nico Hofmann setzt bei seiner künstlerischen
Neuausrichtung vor allen Dingen auf die Qualität des Ensembles: „Ich bin sehr
stolz, wie kraftvoll uns die Palette an Talent gelungen ist, die wir für die
Nibelungen-Festspiele 2015 zusammenstellen konnten – für mich ist das ein
enormer Qualitätsbeweis.“
Das Stück „Gemetzel“, gleichsam poetisch wie politisch,
beginnt an Etzelshof, wo die Hunnen auf Kriemhilds berüchtigte Verwandtschaft
aus dem Burgunderland warten. Ein großes Fest soll feiert werden nach all den
Jahren der Trennung. Und so erzählt man sich während der Vorbereitungen die
alten Geschichten von Siegfried, Kriemhild, Brünhild und Gunther. Ortlieb hört
neugierig und fasziniert zu. Und will genau wissen, wie das damals war.
Vor allem der psychologische Aspekt soll in „Gemetzel“
beleuchtet werden, wie Regisseur Thomas Schadt betont: „Es wird kein
naturalistisches, blutrünstiges Gemetzel zu sehen sein. Ganz im Gegenteil,
diese Figuren werden vor allem etwas mit uns zu tun haben.“ Vermittelt werden
die Entwicklungen am Hof auf subtiler Art und mit psychologischer
Tiefenschärfe. Autor Albert Ostermaier unterstreicht: „Wir alle wissen, dass
alles im Nibelungenlied auf das finale Gemetzel zuläuft, dass dort am Ende
endlos getötet, gemordet, gemetzelt wird. In meinem Stück geht es darum, wie es
dazu kommen konnte und ob es so enden muss. “
Insgesamt sind 13 Schauspieler, fünf Musiker sowie – unter
der Leitung des Choreographen Ted Stoffer – acht internationale Tänzer auf der
Bühne zu sehen. Aleksandar Denić, „Bühnenbildner des Jahres 2014“, entwirft ein
gigantisches Bühnenbild vor dem Wormser Kaiserdom.
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